In was für einer Einsatzstelle absolvierst du deinen Freiwilligendienst?
Ich leiste meinen sechsmonatigen Freiwilligendienst in der Kath. Jugendhilfe Don Bosco in der Inobhutnahme (ION) ab. Die Einsatzstelle befindet sich in Osnabrück.
Was sind deine Aufgaben dort?
Meine Aufgaben beinhalten die Kinderbetreuung und zum geringen Teil die Hauswirtschaft, wie Wäsche waschen, den Abwasch machen und Einkaufen gehen.
Zu den Aufgaben morgens/vormittags gehört, dass ich die Kinder wecke und sie fertig für die Schule oder den Kindergarten mache. Für die Kinder, die weder in die Schule noch in den Kindergarten gehen, denken wir uns Beschäftigungen für den Vormittag aus. Zum Beispiel Fußball spielen, Spaziergänge, Bastelangebote, Backen oder Gesellschaftsspiele.
Nach dem Mittag bzw. im Nachmittagsbereich helfe ich bei den Hausaufgaben oder gestalte den Nachmittagsbereich mit.
Abends unterstütze ich bei der Abendroutine: Duschen/umziehen, Dienst, Abendbrot und ins Bett bringen.
Oft übernehme ich einen Fahrdienst zu Terminen oder mache einen Ausflug in die Stadt, zum Spielplatz oder zu anderen nahegelegenen Attraktionen mit einem Kind.
Es kommt auch vor, dass ich am Wochenende arbeite. Da die Kinder an diesen Tagen den ganzen Tag in der Gruppe sind, unternehmen wir Ausflüge oder andere coole Aktionen.
Die Aufgaben variieren je nach dem zu welcher Zeit ich arbeite, also in welcher Schicht ich eingeteilt bin.
Ich darf auch in andere Bereiche hereinschnuppern, wie Tagesdokumentationen schreiben, Eltern-/Jugendamt-Gespräche begleiten, Teilnehmen an Aufnahmen oder sonstigen Terminen, die das Kind betreffen. Diese Aufgaben übernehme ich allerdings nicht, sondern begleite eine*n Hauptamtliche*n.
Generell bin ich nie allein für alles verantwortlich, sondern wir agieren im Team.
Was bereitet dir Freude an der Arbeit? Was überrascht dich?
Mir macht die Arbeit mit den Kindern, ob es Ausflüge mit der Gruppe oder Einzelsituationen mit den Kindern sind, am meisten Spaß. Ich genieße die schönen Momente abends beim Zähneputzen oder beim ins Bett bringen, offene und ehrliche Gespräche mit den Kindern oder auch die Momente, in denen wir tanzend in der Küche stehen. Ebenso gehören auch schwierige Situationen und schwere und unschöne Nachrichten und Entscheidungen dazu, dennoch kann ich aus diesen Erfahrungen für zukünftige Auseinandersetzungen viel lernen. Im Freiwilligendienst sind so viele tolle Erinnerungen entstanden.
Mein Team ist einfach nur großartig! Ich habe mich von der ersten Sekunde an super wohl und gut aufgefangen gefühlt. Bei jeder Frage oder Unsicherheit ist immer jemand zur Stelle und ansprechbar. Ich liebe die Arbeit im Team.
Ich war und bin immer noch sehr überrascht, dass ich so gut mit den ganzen schwierigen Themen und Momenten zurrechtkomme und auch nach der Arbeit abschalten kann. Am Anfang dachte ich, dass ich total überfordert sein würde. Ich hatte Respekt vor der Arbeit mit traumatisierten Kindern und den Umgang mit ihnen. Zusätzlich dachte ich im Vorfeld, dass ich unqualifiziert bin, da ich noch keine Ausbildung oder ein Studium abgeschlossen habe. Aber vor allem durch meine Mentorin, das Team und deren Rückhalt und Tipps habe ich schnell Vertrauen in mich und meine Arbeit gefunden.
Warum hast du dich für einen Freiwilligendienst entschieden?
Ich habe vor Beginn des Kurzzeitfreiwilligendienstes Abitur gemacht und wollte bevor die weitere Zukunftsplanung losgeht, Praxiserfahrungen sammeln und in die Arbeitswelt hineinschnuppern.
Da für einige Studienplätze ein Vorpraktikum verpflichtend ist, empfiehlt sich ein Freiwilligendienst.
Trotzdem wollte ich dieses Jahr zum Reisen nutzen und habe mich deswegen für einen Kurzzeitfreiwilligendienst von sechs Monaten entschieden.
Was bedeutet dein Freiwilligendienst für deine Zukunft?
Durch die Zeit in meiner Einsatzstelle, aber auch die Zeit auf den Seminaren, konnte ich viel über mich selbst erfahren. Zusätzlich habe ich viele tolle Menschen und neue Freund*innen kennengelernt.
Schon in den ersten Wochen habe ich sehr vieles gelernt, seien es die kleinen Dinge wie Wäsche waschen oder auch die großen Dinge, z.B. wie man Situationen mit schwierigen oder traumatisierten Kindern bewältigt.
Ich bin viel eigenständiger geworden und habe das erste Mal erfahren, wie es ist Vollzeit im sozialen Bereich zu arbeiten. Außerdem habe ich gemerkt, dass ich oft auf mein inneres Gefühl hören muss und dass man auch ohne Ausbildung seinen Teil miteinbringen kann.
Ich wurde bestärkt darin, dass ich gerne in einem Team arbeite.
All dies nehme ich mit für mein privates, aber auch zukünftiges Arbeitsleben und die bald anstehende Berufswahl.
Kontakt KrzFWD
Bewerben
Wir haben dein Interesse geweckt? Dann bewirb dich jetzt schnell für einen Freiwilligendienst bei uns!